Die Geschichte des Gedächtnis
4. Oktober 2006 von Michael Gloschewski
Vor 2500 Jahren waren es die alten Griechen die wohl die ersten waren die sich mit dem Gedächtnis befasst haben. Sie hatten sogar eine Göttin Mnemosyne auf die sich die Mnemotechnik – Gedächtnistechniken beziehen. Sie war der Mythologie zufolge die die alles aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wußte.
Der „Vater“ des Gedächtnistraining war Simonides von Ceos, ein griechischer Lyriker, der zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. lebte. Nachdem er eine Rede bei einem Bankett gehalten hatte, wurde Simonides nach draußen gerufen, da zwei Männer auf ihn warteten. Als Simondides das Haus verlassen hatte, stürzte das Gebäude in sich zusammen und begrub alle Anwesenden. Bei den beiden Männern soll es sich um die Zwillingsgötter Castor und Pollux gehandelt haben, die Simonides retteten, weil er sie in seiner Rede gepriesen hatte. Die Leichen unter den Trümmern waren bis zur Unkenntlichkeit entstellt, doch weil er sich genau erinnerte, wer wo gesessen hatte, konnte Simonides den Familien bei der Indentifzierung helfen. Simonides hat das erste Prinzip des Gedächtnisses demonstriert: das Prinzip des Verortens.
Die Intellektuellen Römer im Altertum, Cicero, Quintilian oder Seneca verwendeten die spezielle Loci-Methode um ihre epochalen Reden zu halten. Dabei schritten sie im Geiste einen Weg ab und kamen an markanten Punkten vorbei. Dort hatten sie vorher ihre Stichwörter verortet (Loci = Ort) und konnten so über Stunden frei Ihre Reden vortragen.
Die Methoden von damals sind im wesentlichen die gleichen. Wir merken uns Informationen am ehesten bildlich. Seit in den spähten sechziger Jahren der kalifornische Professor Roger Sperry, der später den Nobelpreis für seine Erkenntnisse erhielt, seine Ergebnisse über die Gehirnregion der Großhirnrinde veröffentlichte wissen wir auch welche Gehirnhälfte bei bestimmten Aktivitäten dominiert.
Wenn wir also mit beiden Gehirnhälften „arbeiten“ können wir uns länger konzentrieren und sehr viel mehr merken.
Die linke Hälfte ist für die Logik (die Reihenfolge der Orte) zuständig und die rechte Hälfte für die Gestaltung (bildliche Verknüpfung).
Bei sturem Auswendiglernen benutzt man nur die linke Hälfte. Wenn dann aber aus Zahlen phantasiereiche Bilder werden, hat auch die rechte Hälfte zu tun. Wenn plötzlich beide Gehirnhälften benutzt werden, verdoppelt sich die Gedächtnisleistung nicht nur, nein sie potenziert sich sogar!!
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